Okinawa-Tour 2012: Montag, 13.08.

Bericht: TSV Dresden: Katharina Schreiner
Fotos: Peter, Sprinz

Shorin-Ryu: Einführung in die Grundtechniken

Den Auftakt der Trainingswoche auf Okinawa bildete eine Einheit unter der Leitung von Ryuta Arakaki, dem Sohn von Isamu Arakaki, 10. Dan Shorin-Ryu. In der großen Budokan-Halle in Naha brachte er uns zuerst einige Grundtechniken nahe und ließ uns etwa 600 Oi-Tsukis im Stand schlagen. Danach folgten Uchi-Uke und Shouto-Uke, allerdings mit zwei Abweichungen zum uns bekannten Shotokan-Karate: Beim Uchi-Uke wurde die Hiki-Te-Hand nicht an die Hüfte zurückgezogen, sondern zentral vor der Brust gehalten. Die Shuto-Uke zeigte Arakaki Sensei mit senkrechter statt wie bei uns mit schräg gehaltener Hand. Die Einzelkorrekturen durch Arakaki Sensei und seine beiden Assistenztrainern dauerten immer eine Weile, so dass es viele kleinere Pausen gaben. Trotzdem gab es während der zweistündigen Einheit etwa alle 20 Minuten noch eine Trinkpause - trotz Klimaanlage in der Halle.

Mittags holten wir uns im Sportpark in einem Supermarkt etwas zu essen - im Ratesystem, da wir die Schriftzeichen auf den verschiedenen Produkten nicht lesen konnten.

Tsukis waren ein fester Bestandteil von Sensei Arakakis Training.
Seine Assistenztrainer liefen die Reihen ab und gaben Tipps

Sensei Ryuta Arakaki beim Grundschultraining

Das Interesse an Sensei Ryuta Arakakis Ausführungen
und Erklärungen war auch in den Pausen groß

Uchi-Uke mit zentral vor der Brust gehaltenem Hikite

Isshin-Ryu - Basis-Katas mit einer Portion Verwirrung

Gestärkt ging es dann in die zweite Einheit unter der Leitung von Eiki Kurashita, 10. Dan Isshin-Ryu. Zwei etwa 80-jährige Co-Trainer zeigten uns die ersten beiden Basis-Katas dieser Stilrichtung, die Saifa und die Sanchin. Die beiden Herren verliefen sich jedoch dabei immer mal wieder oder machten - wohl aufgrund leichter Schwerhörigkeit - etwas anderes, als Kurashita Sensei eigentlich sagte. Die Katas waren dadurch für diejenigen, die sie nicht bereits vorher kannten, fast nicht erlernbar.

Trotzdem wurde jeder Einzelne wie schon in der ersten Trainingseinheit ausgiebig korrigiert - die anderen erkalteten solange in der durch die Klimaanlage kräftig gekühlten Halle. Die Techniken von Kurashita Sensei persönlich sah man eigentlich nur, wenn er Fragen beantwortete. Was dabei auffiel, war die Hüftrotation, die wesentlich ausgeprägter war als im Training davor. Sie endete wie bei uns mit der Anspannung des Haras. Weitere Schwerpunkte des Trainings waren eine lockere Haltung der Schultern, geschlossene Fäuste beziehungsweise eng aneinandergelegte Finger bei Techniken mit offenen Händen und als Basisstand ein hoher Sanchin-Dachi.

Nach dem Training ging es wieder auf Essensjagd, und wieder ließen wir uns überraschen. Für 1000 Yen pro Person (etwa 10 Euro) bestellten wir im tags zuvor entdeckten Familienrestaurant ein Acht-Gänge-Menü mit einheimischer Gourmetkost.

Katatraining mit einem Co-Trainer von Sensei Eiki Kurashita, Isshin-Ryu

Kurashita Sensei überwacht das Katatraining

Köpfe verdrehen und Hälse ausrenken, um die nächste Technik der Kata
bei einem der Co-Trainer sehen zu können, gehörte mit zum Training dazu


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